Das Leben eines Menschen ist in erster Linie davon geprägt, dass er ständig lernt und neue Erkenntnisse zu erlangen vermag. Das beginnt bereits im Kleinkindalter und setzt sich bis zu seinem Tode fort. Während eines Lebens wird er einige Ansichten hören, die er nach gewissenhafter Prüfung als Einsicht für sich übernehmen will. Nur, wer sich dann darauf stützt, dass er in diesen Dingen Erfahrungen sammeln konnte, der darf behaupten, dass er weise geworden ist. Die Ansicht wird durch viele Faktoren beeinflusst. Freunde, Eltern oder Nachbarschaft prägen u. a. die Ansichten eines Menschen. Eine Person, die zum Beispiel in einem Umfeld aufwächst, welches das Zusammenleben mit fremdländischen Mitbürgern infrage stellt, wird sich diese Ansicht schnell aneignen und womöglich ein Leben lang negativ gegenüber Ausländern eingestellt sein.
Macht man sich über die Einsicht Gedanken, wo wird man schon einige Ansichten am eigenen Leib erfahren haben. Die Einsicht folgt leider häufig dann, wenn schmerzliche Erlebnisse zu einem Umdenken geführt haben. So kommt es vor, dass Kinder stets vor der heißen Herdplatte gewarnt wurden. Sind sie nicht auf die Mahnungen eingegangen und haben sich verbrannt, folgt bei ihnen endlich die Einsicht, dass die Herdplatte heiß ist und ihnen bei einer Berührung heftige Schmerzen bringt.
Weisheiten werden häufig nur dann anerkannt, wenn es sich bei deren Äußerungen um alte und verdiente Menschen handelt. Sie verfügen über ein großes Maß an Lebenserfahrung und werden daher als weise betrachtet. Vor vielen Jahren wurden Menschen als weise angesehen, die sich im göttlichen Maßstab durch ihre Handlungsweise verdient gemacht hatten. Bei der Definition von Weisheit spielt vornehmlich die Mischung aus Verstand und Gefühl eine Rolle. Jemand, der als weise gilt, hat häufig ein hohes Maß an Lebenserfahrung, welche gepaart mit Wissen seine Weisheit ausmacht. Es sollte also niemals angenommen werden, dass nur ältere Menschen weise sind.