Nicht nur, wenn ein Familienmitglied verstorben ist, befassen sich die Hinterbliebenen damit, wie sie dem Verblichenen durch angemessene Worte ihren Dank und ihre Anerkennung entgegen bringen können. Auch Firmen und Vereine lassen sich etwas einfallen, wenn es um die Anzeige in der Lokalpresse geht. Verdiente Mitarbeiter, die über viele Jahre ihrem Arbeitgeber treu geblieben sind, werden häufig mit besonderen Anzeigen gewürdigt. Vereinsmitglieder, die durch jahrelange Zugehörigkeit einen besonderen Dank verdient haben, werden ebenfalls auf diese Weise besonders geehrt.
Für nahe Angehörige und direkt Betroffene kann das Formulieren einer Anzeige schwierig werden. Sie sind zu sehr betroffen und in ihrer Trauer gefangen. Wenden sie sich für die Beisetzung an ein Beerdigungsinstitut, dann dürfen sie sich sicher sein, dass hier meistens die richtigen Worte für die Traueranzeige oder Grabrede gefunden werden. Das Formulieren einer Rede, die am Grab gehalten werden soll, ist nicht einfach. Man möchte den Verstorbenen und seine Arbeit zwar würdigen, allerdings sollte zu viel des Lobes vermieden werden. Der Volksmund sagt nicht zu Unrecht, dass nie so viel gelogen wird wie auf einer Beerdigung. Jeder Schreiber von Texten zum Anlass einer Beisetzung hat sich vor Übertreibungen zu hüten. Die Dankbarkeit der Kinder oder des hinterbliebenen Ehegatten oder der Ehegattin ist allerdings ein Muss. Auch die Verdienste des Verblichenen, die er für die Allgemeinheit geleistet hat, gehören in die Gedichte und Sprüche zu seiner Beisetzung. Da jedoch kein Mensch vollkommen ist, sollte auch dabei immer die Realität nicht außer Acht gelassen werden.
Handelt es sich bei dem Toten um einen Jugendlichen oder gar ein kleines Kind, dann ist besonderes Fingerspitzengefühl gefordert. Es kann niemand nachvollziehen, was Eltern empfinden, wenn ihr Kind zu Grabe getragen wird. In diesem Fall sollte jeder Humor im Keim erstickt werden. Lediglich ein Trost für die Eltern ist angebracht.